Manager Rechtsschutz – Versicherungsschutz für Top-Entscheider
Manager und Vorstände großer Unternehmen treffen täglich Entscheidungen mit weitreichenden Folgen – etwa, wenn es um Investitionen, die strategische Ausrichtung oder um Personalpolitik geht. Dabei stehen sie immer im Focus der Unternehmenseigner und der Aufsichtsgremien. Die Verantwortung angestellter Führungskräfte ist enorm, schließlich können einmal getroffene Entscheidungen auch „daneben“ gehen. In der Folge können Fehlentscheidungen in der Firma durchaus Auswirkungen auf den Anstellungsvertrag des Managers haben. Dieser Beitrag informiert über die Besonderheiten beim Manager Rechtsschutz und klärt auf, für wen diese spezielle Form der Rechtsschutzversicherung absolut sinnvoll ist.
Was ist eine Manager Rechtsschutzversicherung?
Gesetzliche Vertreter einer juristischen Person sind bei Streitigkeiten aus ihrem Anstellungsvertrag einem besonders hohen Kostenrisiko ausgesetzt. Dieses finanzielle Risiko resultiert aus der Tatsache, dass eine herkömmliche, private Rechtsschutzversicherung keine Streitigkeiten aus der verantwortlichen Tätigkeit für ein Unternehmen abdeckt. Desweiteren sind die Streitwerte bei Gericht um einiges höher, als bei einem „normalen“ Mitarbeiter eines Unternehmens.
Absicherung der beruflichen Tätigkeit für Entscheidungsträger
Der Manager Rechtsschutz deckt ausschließlich Streitigkeiten aus dem Anstellungsvertrag der Führungskraft mit seinem Arbeitgeber ( der juristischen Person – sei es eine GmbH oder eine Aktiengesellschaft ). Für darüber hinausgehenden Versicherungsschutz benötigt das Unternehmen eine Firmenrechtsschutzversicherung.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der hier vorgestellte Anstellungsvertrags-Rechtsschutz gilt ausschließlich für rechtliche Streitigkeiten des Managers mit seiner Firma im Innenverhältnis. Mit dem Manager Rechtsschutz lässt sich die beschriebene Lücke von Rechtsschutzversicherungen im privaten Bereich schließen.
Welche rechtlichen Interessen sind versichert?
Der Rechtsschutz gilt für außergerichtliche und gerichtliche Auseinandersetzungen der versicherten Person mit seinem Arbeitgeber. Erstattungsfähig sind die Kosten für Anwälte, Auslagen für Zeugen, Honorare für Sachverständige und die Gerichtskosten.
Die Deckungssummen für den Rechtsschutz von Unternehmensleitern beträgt üblicherweise 200.000 € – 300.000 € je Streitfall.
Wer benötigt eine Manager-Rechtsschutzversicherung?
Die Zielgruppe für eine Anstellungsvertrags-Rechtsschutzversicherung sind angestellte Geschäftsführer einer GmbH ( auch mit Minderheitsbeteiligung an der Firma ) und Top-Manager ( üblicherweise Vorstandsmitglieder in Aktiengesellschaften ).
Rechtsschutz-Lösung auch für den Arbeitgeber
Doch nicht nur angestellte Führungskräfte oder Vorstände tragen eine hohe Verantwortung in Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit. Auch der oder die Eigentümer eines Unternehmens tragen das Risiko, welches aus der Beschäftigung von Führungskräften resultiert. Und so kann es sein, dass auch der Arbeitgeber seinem angestellten Geschäftsführer eine Kündigung aussprechen muss und die Inhalte des Anstellungsvertrages Bestandteil einer gerichtlichen Auseinandersetzung werden.
Umfassender Schutz – Angebote für beide Vertragsparteien
So verwundert es nicht, dass auch ein Arbeitgeber einen Top-Manager-Rechtsschutz abschließen kann und dies auch tut. In der Praxis kommt es sogar vor, dass ein Unternehmen bei einem Versicherer zwei solcher Verträge abschließt. Möchte ein Unternehmen einen Mitarbeiter zum Geschäftsführer bestellen, kann die Stellung einer Rechtsschutz-Versicherung Bestandteil der Vertragsverhandlungen sein.
Was macht die Manager Rechtsschutzversicherung so besonders?
Die Besonderheit bei der Rechtsschutzversicherung für Manager und Geschäftsführer sind die schon weiter oben beschriebenen Streitwerte. Wird einem „normalen“ Arbeitnehmer gekündigt, werden im Prozess vor dem Arbeitsgericht üblicherweise 3 Brutto-Monatsgehälter als Streitwert angenommen.
Bei der vorzeitigen Kündigung eines Geschäftsführeranstellungs-Vertrages hingegen errechnet sich diese Summe aus dem Vergütungsanspruch des Managers bis zum Vertragsende. Die Gehaltsforderungen eines gekündigten Geschäftsführers können ( incl. aller Vergünstigungen ) schnell einen 6-stelligen Betrag ausmachen. Die Top-Manager-Rechtsschutzversicherung steht somit für ein deutlich höheres Risiko ein.
Wann springt der Manager-Rechtsschutz ein?
Leitende Angestellte tragen eine hohe Verantwortung für die Geschicke des von Ihnen vertretenen Unternehmens. Kommt es beispielsweise aufgrund einer Fehlentscheidung des Managers zu einem Vermögensschaden ( dieser ist über eine sog. „D&O-Versicherung“ versicherbar ) beim Arbeitgeber, kann dies auch Auswirkungen auf den Anstellungsvertrag der Führungskraft haben.
Für welche Fälle besteht Versicherungsschutz?
Mögliche Fälle für gerichtliche oder außergerichtliche Streitigkeiten sind:
- Eine vorzeitige Kündigung des Vertragsverhältnisses.
- Altersvorsorge-Regelungen / Pensionszusagen an den Geschäftsführer.
- Gewährung von Vergünstigungen ( Stichwort: Dienstwagen und Ähnliches ).
- Nichtzahlung und Kürzung von Bezügen ( Tantiemen, Gewinnbeteiligung ).
Bonuszahlungen und vertraglich gewährte Vergünstigungen machen einen nicht unerheblichen Teil der Gesamtbezüge eines Managers aus. Werden diese Zahlungen gekürzt oder gestrichen, ist der Ärger vorprogrammiert.
4 mögliche Fälle für Streitigkeiten
Dies ist ein Beispiel Artikel aus aktuellem Anlass:
https://www.waz-online.de/Wolfsburg/Volkswagen/VW-verklagt-fuenf-Ex-Manager-auf-Schadensersatz
Was kostet eine Manager Rechtsschutzversicherung?
Die Versicherungsbeiträge für einen Anstellungsvertrags-Rechtsschutz weichen erheblich von den Kosten einer üblichen Rechtsschutzversicherung im privaten Bereich ab. Der Versicherer kalkuliert den Jahresbeitrag aus:
- Den gesamten Bruttobezügen eines Jahres ( incl. Vergünstigungen & Sonderzahlungen ).
- Der gewählten Deckungssumme für die Versicherung.
- Der gewählten Selbstbeteiligung für Rechtsschutzfälle.
In der Summe kommt für eine Top-Manager-Rechtsschutz schnell eine vierstellige Summe heraus. Eine hohe Selbstbeteiligung von 500 € – 1.000 € kann hier durchaus Sinn machen.
Welcher Rechtsschutz ist für Unternehmen außerdem wichtig?
Wer als Unternehmensinhaber sein gutes Recht durchsetzen möchte, benötigt umfassenden Schutz. Schließlich ist das Risiko, auf hohen Kosten für Anwälte und Gerichte sitzen zu bleiben enorm. Versicherungen halten hierfür eine Vielzahl an Angeboten bereit. Zu den wichtigsten Leistungen zählt beispielsweise der Straf-Rechtsschutz. Im Segment Premium-Rechtsschutz sind darüber hinaus Extras, wie: Inkasso-Dienstleistungen, Bonitäts-Check, Anwalts-Hotline und Mail-Beratung versichert.
Wer mit dem Gedanken spielt, eine Rechtsschutzversicherung für seine(n) Geschäftsführer abzuschließen, sollte auch die anderen Bereiche, in denen Rechtsschutz erforderlich ist, nicht außer Acht lassen.
Hier im Blog sind weitere Informationen zum Spezial-Straf-Rechtsschutz und zum Vertrags-Rechtsschutz für Firmen verlinkt.
www.gewerbe-profi.de
Mirko Bubig
Die Rechtsschutzversicherung für Manager deckt Streitigkeiten aus dem Anstellungsvertrag des Managers mit seinem Arbeitgeber.
Die Manager-Rechtsschutzversicherung trägt das Kostenrisiko für rechtliche Auseinandersetzungen zwischen dem Manager und seinem Arbeitgeber. Vertreter juristischer Personen haben eine hohe Verantwortung. Fehlentscheidungen des Managers können Auswirkungen auf seinen Anstellungsvertrag haben.
Eine Manager-Rechtsschutzversicherung kann von der angestellten Führungskraft und vom Unternehmen abgeschlossen werden. Auf diese Weise sind beide Vertragsparteien im Falle rechtlicher Streitigkeiten aus dem Anstellungsverhältnis abgesichert.
Eine Manager-Rechtsschutzversicherung ist – vereinfacht ausgedrückt – eine spezielle Form des Arbeits-Rechtsschutzes, nur eben für angestellte Führungskräfte.
Abgedeckt sind Streitigkeiten aus dem Anstellungsvertrag zwischen dem Manager und seiner Firma.
Die Deckungssummen beim Manager-Rechtsschutz bewegen sich meistens zwischen 200.000 € und 500.000 €.
Nein. Der Manager-Rechtsschutz ist speziell für angestellte Geschäftsführer einer juristischen Person ( beispielsweise einer GmbH ) und für Vorstände in AG`s. Selbstständige können für sich und ihr Unternehmen eine Firmenrechtsschutzversicherung abschließen.
Der Manager-Rechtsschutz trägt im Streitfall die Kosten für den Versicherten. Bei angestellten Führungskräften sind die Gegenstandswerte ( Streitwerte ) deutlich höher, als bei „normalen“ Arbeitnehmern. Insofern muss diese spezielle Rechtsschutzversicherung ein deutlich höheres Kostenrisiko übernehmen.
Die Versicherungsbeiträge sind schnell vierstellig im Jahr. Auch in den Kosten unterscheidet sich eine Manager-Rechtsschutzversicherung sehr deutlich von einem normalen Arbeits-Rechtsschutz. Für das Unternehmen sind diese Kosten als Betriebsausgabe absetzbar.
Beim Manager-Rechtsschutz handelt es sich eher um ein Nischenprodukt der Rechtsschutzversicherung. Dennoch haben namhafte Versicherer dieses Produkt im Portfolio. Interessenten sollten sich an einen Versicherungsvermittler mit entsprechender Expertise wenden.
Bereits bestehende Rechtsstreitigkeiten können leider nicht eingeschlossen werden.
Die Deckungssumme sollte ausreichend hoch bemessen sein. Zudem sollte der Rechtsschutzversicherer mehrere Selbstbeteiligungen zur individuellen Gestaltung des Beitrags anbieten.
Ja, die gibt es. Die Wartezeit beträgt generell 3 Monate. Die Wartezeit entfällt bei nahtlosem Anschluss an eine Vorversicherung gleichen Inhalts.
Als Versicherungsnehmer müssen Sie dem Rechtsschutzversicherer zunächst erklären, in welcher Eigenschaft ( als Unternehmen oder als angestellte Führungskraft ) Sie den Versicherungsvertrag beantragen. Für die Kalkulation benötigt der Versicherer das Jahressalär, incl. Vergünstigungen und Sonderzahlungen an den Manager.
Das ist abhängig von Art und Umfang des Falls. Im Leistungsfall wird sich jede Vertragspartei zunächst einen Rechtsanwalt nehmen und den entsprechenden Sachverhalt vortragen, bzw. Forderungen an die Gegenseite richten.
Ja, die gibt es. Versicherungsnehmer können hier ruhig auch höhere Selbstbeteiligungen wählen, beispielsweise 1.000 € oder 2.500 €.
Auch die Manager-Rechtsschutzversicherung kann mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten ordentlich zum Vertragsablauf gekündigt werden.